Bewegendes Gelesenes Spezial: Wut und Tobsucht

Bubba Ray ist, wie ihr wisst, gerade mal 2 Jahre alt. Das ist ein spannendes Alter, finde ich. Er fängt an zu singen, ganze Lieder, so langsam kommt Melodie dazu, er spricht Reime und Verse und – besonders an den „terrible two“ – er schmeißt sich wütend auf den Supermarktboden, wenn er nicht gerade lauthals alles zusammen brüllt. Hm, was ich davon schöner finde, kann ich eigentlich gar nicht sagen…. Mit dem Brüllen komme ich ein klitzekleines bisschen besser klar, soll heißen: kann es ein paar wenige Sekunden schneller deeskalieren.

Naja, da wir uns also die nächsten paar Jahre durch Autonomie, Trotzen, Tobsucht, Wut und systematischen Boykott kämpfen werden, gibt es heute sozusagen eine Spezialausgabe. Thema: Wie überlebe ich unversehrt die Autonomiephase, als Eltern? 😉


Als es losging, soll heißen: als Bubba Ray den Eintritt in die Autonomiephase mit lautem Knall feierte, half erstmal gar nix. Nach wenigen Tagen stellte sich bei mir auch ein Gefühl des Trotzes ein, á la: „Nö. Ich mach auch nicht immer nur, was du willst! So!“ Eine Freundin spielte mir den Link vom Wunschkind-Blog zu: Trotzphase – Umgang mit Wutanfällen in der Autonomiephase. Und was soll ich euch sagen? Der war der Türöffner. Anhand der Tipps hangelten wir uns einige Tage durch die feinsten Wutanfälle und es fruchtete! Sogar jetzt, wo er wirklich gut spricht und seine Bedürfnisse äußern kann, ist das noch unser Leitfaden. Ich habe ihn gespeichert und hole ihn immer mal wieder raus.


„Emil und Ida“ ist ein wirklich schöner Blog. Hier schreibt Mama  über das Familienleben mit beiden Kids, das sie als arbeitende Mutter mit Papa, der Chirurg ist, sozusagen nahezu alleine wuppt. In ihrem Text „Dann schrei doch! Mach ich auch!“ gibt sie zu, wie es wirklich auch mal läuft. Denn ruhig bleiben und nicht schreien – schaffen wir das wirklich immer? Ich glaube nein.


„Mit Kindern wachsen“ – das ist doch das Entscheidende. Erziehung definiert jeder für sich anders. Ich für mich habe das Wort immer mehr aus meinem Vokabular gestrichen. Ich lege mittlerweile größeren Wert darauf, meine Kinder zu begleiten und zu fördern, anstatt in allen möglichen Eigenschaften und Verhaltensweisen etwas „erziehungswürdiges“ zu sehen. Auf dem gleichnamigen Blog geht es genau darum. Nämlich, wie man als Familie zusammen- und mit und an den eigenen Kindern wächst. Warum ein Wutanfall ein Heilungsprozess ist und wir Eltern ihn deshalb begrüßen und annehmen sollten, wird in diesem Link wirklich toll beschrieben. Im Übrigen sei die Seite auch in Bezug auf so ziemlich alles andere, was Kinder angeht, empfohlen.


„Kiddo the Kid“ hat sich bei mir mit Thematik und Stil wirklich beliebt gemacht. Und auch in ihrem Artikel „Die Hölle, das sind die anderen“ findet sie wieder Worte, für das, was sich vermutlich alle Eltern denken, wenn sich das Kind, mal wieder ohne erkennbar schrecklichen Grund, zu Boden wirft: „Gäbe es ein echtes System hinter dem kindlichen Zorn, könnte man ihn womöglich vermeiden, aber es gibt kein System. Die Gefühle kleiner Kinder sind Nitroglyzerin: Eine abgebrochene Banane, das falsche Paar Socken, eine störrische Bettdecke – mehr braucht es nicht, um die Apokalypse heraufzubeschwören.“ Sie zaubert so viel kurzweiligen, selbstironischen Witz in den Wutanfall ihrer Tochter, dass man sich fast auf den nächsten des eigenen Kindes freut. Nagut, das war jetzt maßlos übertrieben…


Eine „To Do“ oder besser „10 Dinge wie…“ – Liste darf natürlich auch bei diesem Thema nicht fehlen. Mag ich ja eigentlich meistens eher nicht, aber die hier ist gut! Weil: letztendlich fasst sie übersichtlich zusammen, was die vorigen Texte eben mit mehr Worten auch schon besagt haben. Tolle Tipps, und aus Erfahrung kann ich sagen: Es wirkt!

Wutanfälle bei Kindern – Fünf Schritte für einen neuen Umgang


Nicola Schmidt von 1-2-3 Windelfrei hat in ihrem Artikel „Seid froh, wenn das Kind schreit“ ein paar Fragen zusammengestellt, die helfen können zu verstehen, dass Wutanfälle des Kindes nicht daran liegen, dass man selbst etwas falsch gemacht hat. Mithilfe der Fragen werden eher die Umstände und Bedürfnisse geprüft, um einen gemeinsamen Lösungsweg zu finden. Ihre Worte geben Kraft!


Und zu guter Letzt noch ein witziger Link hinterher: In dieser Playlist hat Frida von 2kindchaos mal ein paar Songs zusammengestellt, zu denen man so richtig toben kann. Also das Kind jetzt. Oder ihr? Ach, egal, eigentlich alle. 🙂


 

Und wie viele Wutanfälle musstet ihr diese Woche aushalten? Wie oft habt ihr auf dem Supermarktboden gekniet? Welches Lied habt ihr dabei im Kopf gehabt?

Könnt ihr noch Links oder Blogs zu dem Thema empfehlen? Wenn ja: immer her damit! Erzählt mir, was ich diese Woche verpasst habt.

Und ansonsten wünsche ich euch einen herrlichen, Tobsuchtsfreien Start in die nächste Woche!

 

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