Rabenmütter erzählen

Sind wir nicht alle ein bisschen Rabenmutter?

Ihr kennt das. Es ist ein schöner Frühling-/Sommer-/Herbst-/Wintertag in jedem x-beliebigen Monat auf jedem x-beliebigen Spielplatz oder in jedem x-beliebigen Spieltreff. Ihr packt die guten Vollkorn-Dinkel-Kekse, die Banane und das Stille Wasser aus – und erntet diesen Blick. Irgendeine Mutter dreht sich um und denkt es… „Ach Gottchen, guck dir den Öko an….“

Ihr kennt das. In der Krabbelgruppe trefft ihr die Mütter mit den Emaljunga-Kinderwagen, dessen Design zur Wickeltasche passt. Euer Sling und die Babylegs des Kindes passen aber überhaupt nicht zur Stoffwindel und die Wickeltasche nicht zu eurem Gürtel. Und da passiert es… Irgendwo verdreht eine Mutter die Augen und flüstert leise „Ach Gottchen, guck dir den Hippie an…“

Ihr kennt das. Euer Kind klettert im Affenzahn die Rutsche hoch, robbt mit der Matschhose über das nasse Holz, saust die Rutsche im Affenzahn runter, landet auf der Nase, heult. Während es so laut schreit wie es nur kann, hockt ihr euch hin und tröstet! Gibt’s denn sowas? Das Kind muss doch frühzeitig lernen, dass es sich nicht so anstellen soll! Es passiert schon wieder: die beiden Mütter da drüben stecken die Köpfe zusammen und du hörst sie sagen wie du dein Kind verziehst, verwöhnst, wie das alles wieder zurückkommen wird… Du Rabenmutter.

Der Punkt ist: beim nächsten Mal packst du die Butterkekse und Bonbons ein und erntest vorwurfsvolle Blicke, wie du denn nur so einen Müll anbieten kannst.
Du stresst dich ab und schleppst den Kinderwagen ins Auto, findest keinen Stellplatz und dein Kind schreit unentwegt und es wird dir jemand eine Manduca vorschlagen!
Dein Kind landet mit der Nase im Sand und du rufst ihm rüber, dass nichts passiert sei und er einfach weiterspielen solle und mindestens eine anwesende Mutter denkt sich ihren Teil – wie kaltherzig du doch einfach da sitzen bleibst, anstatt dein Kind zu trösten.

Sei die Mutter, die du sein willst, wenn du beim nächsten mal in den Spiegel schaust. Denn, egal was du tust: für die anderen ist es immer falsch 🙂

Ich bin ein glücklicher Mensch, denn ich kenne sie alle, diese Rabenmütter. Und ich bin dankbar, denn einige von Ihnen möchten ihre Erfahrungen und Geschichten hier mit uns teilen.

So erzählt Sylvie, die auf ihrer eigenen Website www.hyperemesis-hilfe.de Pionierarbeit betreibt um die schreckliche Schwangerschaftskrankheit Hyperemesis Gravidarum (wie sich das anfühlt erzähle ich hier ) bekannter zu machen und Betroffenen eine Hilfestellung zu leisten hier *klick* und hier *klick* wie sie gefühlt hat und wieso man eine Schwangerschaft eben nicht immer automatisch genießen kann. Sylvie ist übrigens Lehrerin, was sie da so erlebt, berichtet sie hier.

Meine Blogger-Kollegin Nichtszubereuen erzählt uns auf Ihrem Blog Herzenskampf – Eine Mama im Kampf zwischen Herz und Kopf von ihrem Leben als Mutter mit psychischer Erkrankung. Teils traurig, teils lustig – eben wie das Leben aber immer mindestens genauso mitreißend. Ich liebe ihre Texte und die Schwankungen in ihrem Leben mit der Erkrankung sind greifbar und spürbar. Hier bei mir erzählt sie, nein, gewährt sie uns einen Einblick in ihr Leben und ihre Gedanken. Ich danke dir dafür sehr!
Und was die Schwankungen angeht: die müssen echt scheisse sein, so im real life. Aber sie sind auch manchmal lustig und deswegen vielen Dank für deinen extrem witzigen Erfahrungsbericht der Darmspiegelung ohne Betäubung – auch wenn das vermutlich erst ein paar Tage später für dich witzig war!

Meine beiden Herzthemen, das (Langzeit-)Stillen und das (Langzeit-)Tragen haben die beiden auch thematisiert und ich hab’s dankbar verbloggt. Sylvie zum Stillen in diesem tollen, ehrlichen, zauberhaften Beitrag und Nichtszubereuen hier, in ihrer Hommage an Tragetücher und Tragehilfen und wider Aller Vorurteile.

Daniela von welovefamily.at gibt es ganz offen zu: sie ist eine Rabenmutter. Aber das ist sie sehr gern. Warum es wichtig ist, sich Freiräume zu schaffen und Grenzen zu wahren und weshalb sie sich über den Titel Rabenmutter freut lest ihr hier: #RabenmütterErzählen und bekennen sich schuldig

Olivia ist Zweifachmama und lebt aktuell mit ihrer Familie in China. Wie lange, das weiß sie nicht. Denn in regelmäßigen Abständen wandert die Familie aus. Wie Olivia das viele Umziehen und Leben „ohne Heimat“ für ihre Kinder gestaltet erzählt sie in ihrem Text #RabenmütterErzählen von der großen weiten Welt

Nätty kann wundervolle Cartoons zeichnen und tut das auch gern auf ihrem Blog Bilderbuchbaby, in dem sie über ihr Mami-Dasein schreibt und auch viele alltägliche Themen anschneidet. In ihrem Text #RabenmütterErzählen von Dinkelstangen und stillem Wasser erklärt sie nicht nur, wieso sie auf Zucker, Salz und ungesunde Ernährung für ihre Tochter verzichtet, sondern auch, wieso es tierisch nervt, wenn plötzlich alle zu Ernährungsexperten werden.

 

Franzi betreibt einen sehr persönlichen und privaten Blog und das finde ich toll. Ich darf sie mittlerweile zu meinen Stammleserinnen zählen, was witzig ist, denn noch vor ein paar Jahren hätte sie sich über mich und meine Erziehungs- und Ernährungseinstellung eher amüsiert. Jetzt ist sie selber aber eine Rabenmutter – und zwar gern. Wie es dazu kommen konnte, das erzählt sie uns hier: Meinungsfreiheit? Von wegen…

Habt ihr Lust, mir eure Geschichte zu erzählen? Dann bitte, her damit 🙂 Sendet mir eine Mail an Kathrin-rabenmutter@gmx.de, schreibt einen Kommentar mit dem Link zu eurem Blog oder schickt mir eine Nachricht bei Facebook. Ich liiiiiiiebe Geschichten! Das gilt übrigens auch für Nicht-Blogger: ihr Rabenmütter da draußen, Schwestern im Geiste – herzlich Willkommen!

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