Blogparade: Und wie bloggst du?

Timm vom Netzblogger.net lese ich vor allem im Moment besonders gern, denn er hat viele spannende Tips zum Bloggen und der ganzen vielen Arbeit Drumherum. In einer Blogparade fragt er uns Blogger jetzt wie wir bloggen und ich möchte mir ein bisschen Zeit nehmen, um das zu beantworten.

In meinen Schwangerschaften war ich nie mit Glück gesegnet. Eine Schwangerschaftskrankheit haute mich frühzeitig um – und zwar beide Male mit dem ersten Herzschlag meiner Babies. Ich begann, da ich nämlich ansonsten von der Außenwelt abgeschnitten war, im Internet zu lesen was das Zeug hielt. Während ich also durch Erbrechen und Übelkeit ausgeknockt war, googelte und wikipediate ich alles, was mich eben so interessierte und stieß auf Blogs. Der Zusammenhang ist klar: Mama- und Elternblogs gibt es wie Sand am Meer. Und wen könnte man besser fragen, wie das mit diesem Familienbett und mit diesen Stoffwindeln denn eigentlich funktioniert, wenn nicht Mütter, die das alles schon mal durch haben?

Ich kann mich gut an den Blog erinnern, der mein Erster war. „Das gewuenschteste Wunschkind aller Zeiten“ war es und er steht mittlerweile ganz oben in meiner Blogrolle. Es vergeht kaum eine Woche, in der ich nicht noch einmal irgendetwas nachlese. Zu keiner anderen Seite habe ich so viele Shortcuts oder Lesezeichen auf Smartphone und Tablet wie zu diesem.
Seit der ersten Geburt 2013 sind jetzt ziemlich genau 2 Jahre vergangen. Mein Blog existiert seit Januar diesen Jahres. Aktiv schreibe ich erst seit 4 Wochen, alles aus rein privaten Gründen. Die Motivation ihn zu gründen war Redebedarf, Themen, zu denen ich auch etwas schreiben wollte. Die Motivation richtig durchzustarten war ein Todesfall im letzten Monat, von dem ich mich ablenken und aus dem ich bewusst ganz viel Kraft schöpfen wollte. Seither verbringe ich gute zwei bis drei Stunden pro Tag (nicht übertrieben!) mit ihm. Ich rufe meine Statistiken ab, beim ersten Kaffee am Morgen, schreibe nochmal eben ein paar Gedanken auf, wenn meine Kinder schlafen, werkele am Design und an irgendwelchen Einstellungen rum, wenn beide im Bett sind und mein Mann die Küche aufräumt. Doch der größere Teil meines Bloggens geht tatsächlich dafür „drauf“, mich auf anderen Blogs herum zu treiben, Beiträge zu lesen und zu kommentieren. Und zwar NICHT um Traffic zu kriegen, sondern weil ich das möchte.

Ich selber lese viel lieber Blogs als Zeitung oder fern zu sehen und für Bücher fehlt mir ohnehin die Zeit.

Deswegen fällt es mir vielleicht auch verhältnismäßig leicht, mich zu motivieren, selbst zu schreiben aber vor allem auch immer mal wieder überall meinen Senf dazu zu geben. Mich interessieren schnell Themen, mir fällt schnell etwas ein. Es fällt mir deshalb auch oft schwer zu verstehen, wieso auf meinem eigenen Blog so wenig Diskussion stattfindet. Für mich gehört es fast zum guten Ton unter Bloggern, zumindest mal auf den Blog zu schauen, wenn ein Blogger mir einen Kommentar da gelassen hat. Wenn nix dabei ist, was mich interessiert, dann bleibe ich authentisch und kann auch leider nichts kommentieren, das ist aber äußerst selten der Fall. Es sind die Themen hier, die dafür sorgen. Ich und das was mich interessiert, das ist nicht massenkompatibel. Ich bin zu Öko, zu Hippie, zu Rabenmutter für die breite Masse. Wer also hier bei mir einen Kommentar hinterlässt, der tut das für gewöhnlich, weil er mich verstanden hat. Und oft erwische ich mich dabei, mir nur mal ganz kurz eben den Blog ansehen zu wollen und dann doch lange hängen bleibe.

Und damit bin ich auch beim wichtigsten Punkt, „meines“ Bloggens – das Kennenlernen anderer Blogs und der Blogger dahinter.

Springen wir zurück zu „meinen“ Themen: Bindungsorientierte / Bedürfnisorientierte Erziehung, Kinder, Familie. Grob gesagt. Es gibt einen Grund, wieso unsere Vorfahren, ja eigentlich sogar die Generationen vor uns, in Kommunen und Dörfern zusammen gelebt haben, wieso Großmutter, Mutter, Schwestern und Tanten in der Nähe waren: die Fürsorge der Kinder war gesichert. Es gab keine Tagesbetreuung, keine Elternzeit, keine Arbeitgeber, die dir deinen Job nicht wiedergeben, wenn du nicht schnellstmöglich wieder am Tisch sitzt, keine herablassenden Politiker, die Frauen Karriere in Familie und Küche aber sonst nirgendwo anders zugestehen. Es gab nicht diesen Druck – natürlich auch nicht die Freiheiten und Vorteile, aber das ist ein anderes Thema – dem Mütter heutzutage ausgesetzt sind. Ich meine, heute bekommst du ein Kind und musst dich messen.

Spielplatzdate = Hose runter, Schwanzvergleich.

Ätzend. Ich habe zwei sehr kleine Kinder, Kinder in nur 19 Monaten Altersabstand, eines davon ein hochsensibles Kind, zwei dicht aufeinanderfolgende, fürchterliche Schwangerschaften – und keine Kommune. Wenn ich heute an meine Grenzen stoße, einen Rat brauche oder etwas gezielt suche, dann schmeiße ich den Laptop an. Oder besser noch: das Smartphone. Meine Großmutter lebt nicht mehr, ich habe keine Tanten und keine Schwestern, meine Mutter arbeitet Vollzeit. Keine Kommune, kein Dorf. Ich muss da wohl alleine durch.

Meine Kommune ist die Bloggerlandschaft.

Leute, die mir Tipps geben, wenn mein Kind die Autonomiephase erreicht und Tobsuchtsanfälle hat, mit denen ich über das Stillen diskutieren (ja zeitweise auch Streiten) kann, Frauen, die Geburten und Wochenbett durchgemacht haben und wissen wovon ich spreche.

Es ist meine Motivation, meinen Teil dazu beizutragen, das Internet ein bisschen weniger anonym zu machen und meinen „Schwestern im Geiste“ eine Plattform zu bieten, wie ich sie brauchte und brauche: mit Geschichten aus einem Leben, das ihrem ähnelt.

Dennoch, ich bin ja nicht die Caritas. Der erste Blick am Morgen und der letzte Blick am Abend ist der nach meinem Traffic. Jage ich jetzt also nach Anerkennung und Fans? Nein, denn meine Themen sind wie gesagt nicht massenkompatibel und meine Texte viel zu lang, als dass man sie sich einfach mal so durchlesen würde, weil man sonst gerade nichts besseres zu tun hat. Wer bei mir bleibt, der bleibt weil es ihn interessiert. Und ich freue mich wie ein kleines Kind, wenn ich an einem Tag auf 4-5 Beiträge pro Besucher komme, denn es heißt, dass die Leute nicht gleich wieder an der Fußmatte umdrehen und selbst wenn sie die ewig langen Texte, die überhaupt kein bisschen in unser hektisches Zeitalter passen, die auf dem kleinen mobilen Bildschirm anstrengend zu lesen sind und die nur so wenige Bilder einbinden, nicht ganz zu Ende lesen, so lesen sie mich und ja – das macht mich glücklich.

Mehr als die Hälfte meines Blogs machen gerade meine Gäste aus und das soll auch so bleiben.

Ich will zum Einen zurückgeben, was ich bekommen habe, zum Anderen kennen sich nun mal einfach andere Eltern mit bestimmten Themen NOCH besser aus und des Weiteren fehlt mir auch die Zeit, so regelmäßig zu recherchieren. Ich habe mich zwar frühzeitig gegen klassisches Bloggen, also Recherche, Auswertung, Artikel schreiben, entschieden, trotzdem möchte ich ja Content bieten. Und wenn ich das nicht kann, dann bin ich dankbar, dass meine Gäste es tun. Es belebt meinen Blog, macht ihn zu dem was er ist und bietet definitiv einen Mehrwert. Achte ich dabei auf die Anzahl der Wörter, Verlinkungen, Keywords oder sonstigen SEO-relevanten Dingen? Aktuell noch nicht, aber ich schließe nicht aus, dass ich es noch mal irgendwann tue. Ich blogge, weil es zum Buch schreiben nicht reicht. Mein Ziel ist es nicht, für mich oder den dunklen Keller zu schreiben, sondern für andere „da draußen“.

Lieber Timm, du fragst, wie ich es schaffe, mich mit anderen Bloggern zu vernetzen. Ich antworte: genau so.

Ich lese dich. Ich lese deine Themen. Ich lese deinen Blog, neben vielen anderen.

Ich kommentiere und beteilige mich an Diskussionen unter einer Bedingung: es muss mich interessieren. Ich schreibe nicht für den Traffic, auch nicht, um auf jeden Fall jeden Tag einen Beitrag veröffentlichen zu können, sondern nur und ausschließlich, weil es mich interessiert. Authentizität – auch das ist ein entscheidender Vorteil an Blogs. Ich kommentiere auch ungefragt, wenn ich es passend finde. Ich rede nur, wenn es einen Unterschied macht und lasse es ansonsten bleiben. Nicht mal, für den Content, nicht mal für den Traffic.
Ich habe mich letztens, auf der Suche nach Blogparaden, die mich interessieren, dabei ertappt, wie ich fast an einer Blogparade zum Thema Fieber teilgenommen hätte, nur weil sie auf einem namhaften Blog mit ordentlich Besuchern stattfand, obwohl ich nicht mehr dazu hätte schreiben können als „Also mein Sohn hat auch oft Fieber, dann trage ich ihn oder stille eben häufiger. Ja und schön, dass ein Ohrthermometer verlost wird, aber das brauche ich gar nicht, wir messen nämlich immer nur im Po. Viele Grüße, Kathrin“
Ich hab’s gelassen. Und bin jetzt ganz froh. Dein Thema finde ich nämlich viel interessanter.

Und jetzt ihr:
Warum lest ihr hier? Wo lest ihr noch? Erzählt doch mal – ich wette, da sind einige Blogs dabei, die ich noch nicht kenne.

Und besucht doch einmal Timm, hier haben nämlich noch einige andere Blogger erzählt, wie und warum sie Bloggen.

13 Antworten

  1. Liebe Kathrin,
    Ich bin Mutter einer 15 Monaten alten Tochter. Ich „erziehe“… Erziehung finde ich ein komisches Wort, hört sich so hart an… Bedürfnisorientiert und bindungsnah. Ich habe meine kleine 10 Monate gestillt. Leider nur. Irgendwann war die Milch nicht mehr da. Ich habe es geliebt und geweint als es vorbei war. Unsere kleine schläft bei uns im Bett, ich trage sie immer noch im Tragetuch. Meine Tochter erfüllt mein Leben. Ich muss im Frühjahr wieder arbeiten. Halbtags. Es zerreißt mir das Herz, wahrscheinlich werde ich mehr leiden als meine Maus. Hoffentlich. Ich ernähre sie gesund. Ich will ihr all das geben was sie braucht. Warum ich dir das alles schreibe… Du sprichst mir aus der Seele. Ok, ich ernähre mich nicht vegan. Ich versuche wenig Fleisch zu essen und hole es wenn vom Bio Metzger. Aber sonst möchte ich dir sagen, ich finde dich klasse. mein Lieblingsblog, bzw der Blog wo ich mir rar hole in jeder Sache ist, das gewünschteste Wunschkand etc.
    aber dein Blog ist anders. Vielleicht gerade weil du frei raus schreibst und alles nicht immer ins kleinste Detail recherchiert ist.
    Ich schaute,je nachdem wie es die Zeit zulässt, täglich bei dir rein.
    Mach weiter so!

    • Liebe Alex,
      ich habe in den letzten Wochen so viel Herzblut in dieses Projekt, meinen Baby-Blog, gesteckt, dass du dir sicher vorstellen kannst, welch Balsam deine Worte gerade für meine Seele sind. Ich danke dir wirklich sehr, das motiviert mich, genau so weiter zu machen und diesen Weg zu gehen. Ich danke dir und freue mich, dass du mein Gast bist (und verzeihe, wenn du es nicht täglich schaffst, denn das tue ich ja auch nicht 😉 ). Ein großes, dickes Dankeschön. Das tut gut 🙂

    • Liebe Alex,
      ich habe in den letzten Wochen so viel Herzblut in dieses Projekt, meinen Baby-Blog, gesteckt, dass du dir sicher vorstellen kannst, welch Balsam deine Worte gerade für meine Seele sind. Ich danke dir wirklich sehr, das motiviert mich, genau so weiter zu machen und diesen Weg zu gehen. Ich danke dir und freue mich, dass du mein Gast bist (und verzeihe, wenn du es nicht täglich schaffst, denn das tue ich ja auch nicht ? ). Ein großes, dickes Dankeschön. Das tut gut 🙂

      • Liebe Kathrin,
        über das Thema Erziehung, Stillen mit/ohne Flasche, Loslassen der Eltern, Abgrenzung, Freiheiten, an das Kind/ an sich denken uvm.
        Viele schöne Themen, über die viel diskutiert werden kann.
        Eltern und Kind, eines der Themen, für die mein Herz schlägt. Ich mag Kinder, liebe meinen Sohn und doch verhalte ich mich in anderen Augen anders als erwartet. Aber das ist mir egal. Mein Sohn dankt es mir, dass ich ihn vertraue, bei ihm bin, wenn er mich braucht und ihn die Möglichkeit gebe, seinen Weg zu gehen, ihn Grenzen aufzeige und woanders Freiheiten gebe. Mein Sohn hat nicht zu funktionieren, sondern zu leben.
        Auch mir blutet das Herz, wenn ich ihn im Kindergarten abgebe. Aber ihn deswegen zu Hause lassen? Auf keinen Fall!
        Umso mehr freuen wir uns beide, uns wiederzusehen. 🙂
        LG Timm

  2. Hallo Kathrin,
    zu allererst möchte ich Dir mein Beileid zum Todesfall äußern und mein Bedauern darüber kundtun, dass Du nach den Geburten Deiner Kinder starke gesundheitliche Probleme hattest.

    Genau aus der gleichen Motivation heraus, wie Du, fing ich an, im Internet nach Antworten zu suchen und stieß dabei so manchen Blog, den ich noch heute regelmäßig besuche.

    Seit 1996 beschäftige ich mich mit dem Internet. Zu dieser Zeit entwarf ich eine Website für meinen Sportverein. Damals war es noch nicht so einfach, eine dynamische Seite zu erstellen. Was für ein Glück, dass ich neben PHP auch auf WordPress stieß.

    In der Zwischenzeit unternahm ich mehrere Versuche, meine Ideen mit einer Website zu verwirklichen. Nach tholderlein.de und tibstudio.de folgten noch weitere 8 Websites, bis ich im Jahr 2010 mein Zuhause als „NetzBlogger“ gefunden habe.

    Ist es wirklich die Wahrheit, wenn jemand schreibt, er bloggt nur für sich? Sucht diese Person nicht auch nach Kommunikation und Anerkennung? Daran ist nichts Verwerfliches. Selbst wenn dieser Blogger „nur“ auf Traffic aus ist, damit ein Glücksgefühl entsteht. Jeder, wie er möchte. Aber warum geben das nur selten die Blogger zu?

    Zwei Stunden am PC sind auch bei mir keine Seltenheit. Leider, aber auch nötig, um einerseits seine „Pflicht“ zu tun und andererseits seinen Wissensdurst und Kennenlerndrang, die „Sucht“ nach Kommunikation, zu stillen.

    Immer wieder schaue ich mir meine Statistiken und bin danach nicht viel schlauer, als vorher. Ich kann zwar meine Meinung dazu bilden aber ob ich die Daten richtig werte, bleibt dahingestellt. Gerne würde ich darin mehr Sicherheit bekommen, damit ich meinen Lesern, das geben kann, was sie möchten.

    So ein Blödsinn! Auch wenn ich auf die Statistiken schaue, schreibe ich über das, was mir wichtig erscheint. Mal bekomme ich mehr Resonanz, mal weniger. Aber das haut mich nicht um, solange es Kommentare, wie Deine auf meinem Blog gibt, die mich motivieren, so weiter zu machen.

    Am Laptop zu sitzen, wenn mein Sohn schläft, fällt mir ganz schön schwer. Meist bin ich selbst so fertig, dass ich mich auch schlafen lege. 😉
    Und wenn ich mal wach bleibe, schaue ich, wie Du, auf anderen Blogs, was mich interessiert.

    Wieso auf Deinem Blog keine Diskussionen stattfinden, kann ich jetzt noch nicht sagen. Einerseits ist Dein Blog jung und Du „musst“ Dich gegenüber den „alteingesessenen Mama-Blogs“ durchsetzen.
    Wenn ich mir anschaue, wie Du schreibst, wie Du dich ausdrückst, so hast Du mehr Aufmerksamkeit auf jeden Fall verdient. Es gibt Websites, da kann ich nur den Kopf schütteln. doch diese sind gut besucht – weil nicht so anstrengend. 😉
    NEIN, BITTE NICHT!
    Bleibe so, wie Du bist. Du bekommst noch Deine Leser. 🙂

    Ich dachte auch immer, meine Themen sind nicht massenkompatibel. Und ehrlich gesagt, ist das auch gut so. Hebe Dich vom Mainstream ab. Hört sich irgendwie komisch an. Wie „Tschaka! Du schaffst es!“
    So oder so ähnlich möchte ich es auch ausdrücken. Ich finde es gut, dass Du mit Deinen Themen nicht massenkompatibel bist (sofern Du es wirklich sein solltest). Sinnfreie, oberflächliche Blogs und Menschen liegen mir gar nicht. Dafür bin ich viel zu sensibel.
    Es gibt auch Themen, über die ich gerne schreiben würde. Nicht nur als Blog sondern auch als Buch. Aber es ist für mich zu gefährlich. Oder anders ausgedrückt, bin ich mir unsicher, damit etwas Gutes zu tun.
    Aber es gibt auch noch genug andere Themen in meinem Wissensrepertoire. 😉

    Bindungsorientierte / Bedürfnisorientierte Erziehung, Kinder, Familie. Themen, die, nicht nur für mich, sehr wichtig sind.
    Die Zeiten haben sich geändert. Ob ich die Ausuferung der Emanzipation gut heißen soll, überlege ich in manchen Situationen. Wie sagt man so schön: in Maßen, dann klappt es auch.

    Ich bin ein Mann und kann nicht sagen, dass ich in meinem Leben bevorteilt wurde. Im Gegenteil. Aber das ist uninteressant. wichtig ist, dass alle gleichgemacht werden müssen. Bis aufs Blut wird darum gekämpft.
    Alle (Frauen) heben den moralischen Zeigefinger. Doch das alles ist Quatsch.
    Nicht jede Frau will Karriere machen. viel wichtiger ist es doch, FAMILIE und Beruf im Einklang bringen zu können, damit BEIDE Elternteile sich am Leben des Kindes beteiligen können.

    Ich würde auch lieber zu Hause bleiben und mich um meinen Sohn kümmern. Doch als Mann ohne Arbeit und DANN noch ohne große Karriere? Nein, das darf ich nicht. Ich darf auch keine Mütter im Kindergarten ansprechen, weil dann gleich davon ausgegangen wird, ich würde etwas von den Frauen wollen. Derweil möchte ich nur Kontakte zu den anderen Eltern im Kindergarten knüpfen, damit mein Sohn nach dem Kindergarten oder an anderen Tagen mit anderen Jungs spielen kann.
    Auch wenn er mich lieb hat, so kann ich ihm diese Sozialisation nicht bieten.

    Aber nein. Für Mütter ist das selbstverständlich. Egal, ob sie Mütter oder Väter ansprechen.
    Wie Du merkst, bin ich dahingehend etwas verbittert, weil mir, nur weil ich ein Mann bin, Steine in den Weg gelegt werden. Es geht hier um meinen Sohn, nicht um mich. DAS sind Probleme, mit den ich zu kämpfen habe. Väter und Erziehung? Dieses Thema muss emanzipiert werden!
    Selbstverständlich unterstütze ich es, wenn es den Frauen auch (einfacher) ermöglicht wird, in der Karriereleiter aufzusteigen.
    Unter meinen bisherigen Frauenbekanntschaften ist es mir noch nicht untergekommen, dass sich eine über einen fehlenden Platz im Vorstand beschwert hat.
    Entweder waren sie selbst schon in der hohen Position oder sie hatten andere, alltägliche Probleme. Sie selbst sagen, dass dieses Thema der Emanzipation der Frauen viel zu sehr politisch manipuliert wird. Wie in vielen Dingen. Und das Volk der Lemminge glaubt alles und macht, was von ihm verlangt wird. 😉

    Anderes Thema:
    So gerne ich auch mit anderen Eltern aus dem Kindergarten reden würde und unsere Kinder auf dem Spielplatz spielen lassen möchte, so wenig Lust habe ich auf den „Schwanzvergleich“.
    Die Mutter meines Sohnes kaufte einen neuen Kinderwagen, weil der alte zu dreckig war. Es war ihr vor den anderen Müttern peinlich.
    Mein Sohn läuft viel und gerne und für die wenigen Momente, wo er im Kinderwagen sitzt, hätte es der alte auch noch getan.

    Das ist jetzt nicht so schlimm, passt aber zu dem „Schwanzvergleich“. Wie, dein Kind redet noch nicht? Wie, Dein Kind hat noch nicht alle Zähne? Wie, dein Kind fährt noch kein Fahrrad? usw.
    Aber das kennst Du ja. 🙂

    Nutzt Du den Begriff wirklich weiterhin als politisch motivierte Wohngemeinschaft oder nur sinnbildlich für Familie?

    Es tut mir leid, dass es bei Dir mit der Verwandtschaft nicht so strahlend aussieht. Mache Dir keine Sorgen. Ich habe zwei Brüder, von denen ich einen nie sehe, höre oder lese (ich habe es mehrmals probiert aber von der anderen Seite kommt nichts) und den anderen nur selten sehe, mir dann jedoch Belehrungen anhören muss. Er kann nicht anders. er war schon immer so. Der erfolgreiche Bruder (von meinen Eltern gerne vorgeführt) mit tollem Job, viel Geld, zwei Häuser, 3 Kinder und eine Frau, mit der er nicht mehr zusammen wohnt. Das wir von meinen Eltern gerne übersehen. Mit der Mutter meines Sohnes bin ich auch nicht mehr zusammen, doch bei mir ist das alles schlimm.
    Egal.

    Worauf ich hinaus wollte ist, dass Du Dich nicht alleine so fühlst. 😉

    Nur zur Info: Nicht alle Blogger sind lieb oder zumindest ehrlich. Das musste ich auch schon öfters feststellen. Das Schöne am Bloggen ist aber, dass es schnell wieder vergessen wird und Du auch die Situation in einer bestimmten Weise lenken kannst.
    Es ist wie, „den Telefonhörer auflegen“. 🙂

    Das Internet ist anonym? Ist mir neu. Ich glaube, dass viele Menschen so denken. Doch im Prinzip bist Du zu keinem Zeitpunkt im Internet anonym unterwegs. Man kann immer herausfinden, wer Du bist.
    Aber ich weiß, was Du meinst. Das Internet lebt von Leidenschaft, von Persönlichkeit. Kein Mensch will sachliche Abhandlungen im Netz finden, wenn er Unterhaltung sucht.
    Persönlich sein, authentisch – das wünsche ich mir. Leidenschaft, auch wenn sie sich gegen mich wendet. Egal. Hauptsache ehrlich. Dann weiß ich Bescheid und kann mein gegenüber besser verstehen und ggf. auch diskutieren.

    Aber wer kann das heute noch? Diskutieren. Das, was die Eltern heutzutage vormachen ist kein diskutieren sondern konsumieren.

    Wobei ich bei den langen Texten angekommen bin. Rate mal, warum Facebook so leicht Erfolg hatte? Neben den Spielen auch die kurzen Texte mit angeblichen Freunden (marketingtechnisch kluges Wort).

    Daher bin ich so froh, dass es noch Blogs gibt, auf denen ich wirklich etwas lesen kann. Bei Dir ist dieser Artikel richtig gut aufgebaut. Es fällt mir leicht, die vielen Wörter zu lesen.

    Viele Wörter zu schreiben bedeutet nicht gleich, dass der Text gut ist. Auf so einigen Blogs wird auch viel geschrieben. Ohne Absatz, ohne Bilder, 3000 Wörter in einer Sprache, die nicht darauf ausgelegt ist, verstanden zu werden. 😉

    Du hast es schön beschrieben: Dein Blog bietet definitiv einen Mehrwert, worin er auch für den unterschiedlichen Leser bestehen mag.

    Ich kommentiere auch ungefragt, wenn ich es passend finde. Ich rede nur, wenn es einen Unterschied macht und lasse es ansonsten bleiben.

    Darüber musste ich nicht das erste Mal in Deinen Artikel schmunzeln. 🙂
    Völlig konform gehe ich ebenfalls bei der Überlegung, an der Blogparade zum Thema Fieber teilzunehmen.
    Treffender hättest Du es nicht beschreiben können.
    Vielen Dank für das Lachen, das Du mir geschenkt hast.

    Liebe Grüße Timm

    • Timm, mein Lieber…

      Ich danke dir für diesen tollen, ausführlichen Kommentar. Ich weiß die Zeit, die du dir dafür genommen hast, wirklich zu schätzen. Ich hab jeden deiner Sätze wirklich aufgesogen. Du hast dich mit meinem Text beschäftigt, der ist nicht einfach an dir vorbei geflogen – genau für solche Momente, dir ein Lächeln zu schenken und mich über deine ehrliche Antwort zu freuen, mache ich das. Also hast du mich ertappt: so ganz für nur mich alleine tue ich das dann scheinbar auch nicht 🙂

      Ich freue mich wirklich ehrlich und bin ein paar Zentimeter gewachsen. Danke für deine Worte!

      • In solchen Fällen stelle Dich doch an den Türrahmen und mache einen Strich, wie groß Du jetzt bist. 😉
        Das machten meine Eltern mit mir und ich gebe es an meinen Sohn weiter.
        Es ist Dein Charakter, Dein Schreibstil, der mich verweilen lässt. Sicher auch, weil Du es auch verdient hast, da Du an meiner Blogparade mitmachst.
        Aber genau weil es mir wichtig ist, nehme ich mir die Zeit, auch wenn es darauf hinausläuft, dass ich nicht sofort kommentieren kann.
        Ich versuche alles, was mir Möglich ist. 🙂
        In ein paar Wochen frage ich nach, wo der Strich an der Wand jetzt ist. 🙂
        LG Timm

    • Hallo Timm,
      lieben Dank! Dir auch ein schönes 2016 – ich hoffe, du bist gut rein gerutscht.

      Danke für deine Mühe! Ich schaue gerne rein und gebe Feedback.
      Liebe Grüße!

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