Wisst ihr, warum über diesem Artikel keine Trigger-Warnung steht, obwohl es doch um das böse, fiese, gemeine, schreckliche, an allen 366 Tagen grausame Jahr 2016 geht?
Weil es ein gutes Jahr war.
Ein richtig, richtig gutes. Zumindest für meine Familie und mich. Das politische Geschehen unserer Welt war zum Haare-Raufen. Die Geschehnisse und Ereignisse waren kräftezehrend und an vielen dieser 366 Tagen ließ ich das Radio ganz absichtlich ausgeschaltet, um nicht wieder eine Schreckensnachricht zu bekommen. Ja, all das ist geschehen und es war für mich genauso traurig und belastend wie für alle anderen auch. Und auch ich habe in vielen schlaflosen Nächten neben meinen Kindern gelegen und mich gefragt, ob das wirklich eine so kluge Entscheidung war, sie in diese Welt zu setzen, in der sie eines Tages allein ohne mich und meine Tragetücher werden auskommen müssen.
Nun, ich habe mich dazu entschieden, es für mich als eine gute Entscheidung anzusehen und als Bereicherung für diesen Planeten. Denn ich – und ich denke, ihr auch – helfe gerade sehr kleinen Menschen beim Großwerden und ich habe die allergrößten, allerbesten Hoffnungen, dass dieser Einfluss einer liebevoll zugewandten Elternschaft auf Augenhöhe und mit ganz viel Respekt und Ehrfurcht nicht dazu führt, dass sie Hitler werden. Sondern Gandhi.
Ich halte daran fest, dass unsere kleinen Kinder in einigen Jahren große Menschen sein werden, die auf diese Welt blicken und über uns den Kopf schütteln. Die die Ärmel hoch krempeln und anpacken, damit aus dem, was wir vergeigt haben, wieder was Gutes werden kann. Und vielleicht werden sie auf ihre Mutter schauen, die eines Tages alle völlig unnützen Pläne einer Karriere stehen und liegen ließ, um mit Kindern und Eltern zu arbeiten, um ihnen einen bedürfnisorientierten und warmen Weg nahezulegen und die sie manchmal zur Weißglut getrieben hat, mit ihrem Hippiegequatsche, aber die auch wiederum nie aufhörte ihnen zu sagen, wie sehr sie tagein tagaus einen Unterschied machen können!
Der Unterschied, wo wir doch gerade bei dem Thema sind, zwischen 2016 und den Jahren davor, das ist dieser Blog. Dieses Ding hier. Ja, tatsächlich. Lieber Blog, wenn ich könnte, dann würde ich dich jetzt umarmen und dir einen Kuss auf die Backe geben und ich würde dir sagen, dass du mir so wichtig geworden bist. Du bist kein Tagebuch, du hilfst nicht nur mir in meiner Seelenhygiene. In 2016 bist du unvorstellbare 306.000 Mal geklickt und von 173.000 Besuchern besucht worden. Kannst du dir das vorstellen?
Ich nicht. Und habe ich auch nie.
Ich habe den Blog ins Leben gerufen, um für mich Dinge zu hinterfragen und in meinen eigenen Worten Ruhe und Kraft zu finden. Damals war gar nicht die Absicht, so viele andere Menschen damit anzusprechen, doch irgendwie war plötzlich Bedarf da. Und irgendwie folgte ich meinem Herzen. Und irgendwie berührten meine Texte dann plötzlich so viele Menschen, dass ich nicht mehr hinterher kam. Nicht mal mehr gedanklich fassen konnte, dass es so viele sind. Und wenn ich in diesem Jahr eines gelernt habe, dann, dass man etwas verändern kann. Dass man Menschen bewegen und inspirieren kann. Im Kleinen und manchmal auch im Großen. Jeden Tag ein bisschen.
Ich bin in allererster Linie dankbar für die Plattform, die du bist, auf der du mich mit Menschen zusammen bringst, die ich sonst vielleicht nie getroffen hätte und dass du es möglich machst, dass Menschen, die Hilfe benötigen, mich fragen wollen. Das ehrt mich so tief und ich weiß manchmal nicht, wohin mit meiner Freude darüber.
Du hast auch meiner Familie geholfen, zusammen zu wachsen. Denn in dir musste ich meine Gedanken sortieren, die, die sonst so wild und durcheinander sind, dass ich meine eigene innere Stimme kaum hören kann. Die muss ich sortieren, bennenen und manchmal umschreiben. Das ist ein kosntruktiver, kreativer Prozess, der mir sehr hilft, zu verarbeiten. Ich blühe hier auf und meine Seele auch. Oft atmete ich nach den geschriebenen Worten richtig auf, als hätte ich endlich ein Medium geschaffen, an dem meine Worte nicht verhallen, sondern den Platz bekommen, den sie brauchten.
Ich blicke also auf ein insgesamt erfolgreiches Jahr mit einem tollen Blog und sehr viel warmherziger Unterstützung meiner Kollegen/-innen zurück, in dem ich meine berufliche Perspektive neu sortierte und das wiederum so viel Glück und innere Ruhe in meine Familie brachte, dass die daran wachsen konnte.
Hier kommt jetzt also der späteste Jahresrückblick der Welt, der Blick auf ein erfolgreiches, wichtiges und schönes Blogjahr!
Im Januar…
…schrieb ich meine „Ode an das Familienbett“, ein Text, der vor allem meine innere Einstellung bestätigte und endlich publik machte, was ich nicht mehr vor hatte zu verstecken. Susanne Mierau fand ihn und teilte ihn auf ihrer Facebook-Page. Über Nacht wurde der Artikel 17.580 Mal geklickt. Bis heute ist das das beste Aufrufergebnis aller Artikel an einem Tag. Er ist der zweitbeste Artikel des Blogs und wurde 2016 über 30.000 Mal geklickt. Ich werde Susanne aus zwei Gründen dafür noch lange danken: nicht nur fürdie Zahlen, nein. Die sind eher zweitrangig. Ich frage mich oft, ob ich jemals wirklich so aus vollem Herzen „JA!“ zum Familienbett gesagt hätte, wenn ich ihren Blog nicht gefunden hätte. Hätte ich mich getraut? Und hätte ich mich vor allem getraut, darüber zu schreiben, wenn ich vorher gewusst hätte, dass das so viele Menschen lesen werden? Daher: Danke für deine Inspiration und Unterstützung, liebe Susanne 🙂
Der Januar war unter dem Motto „Farbe bekennen“: ich schrieb euch auf, wieso wir Dinge nicht essen und was genau. In „Das essen wir nicht! Ethisch-moralische Werte in der Kinderernährung und wie wir sie vertreten“ geht es um unsere vegane Familienernährung, die wir bis heute so durchziehen und noch lange beibehalten werden. Besonders geehrt bin ich, wenn mich Leser/-innen aufgrund dessen anschreiben und Fragen oder innere Konflikte zum Thema vegane Ernährung mit mir teilen. Danke für euer Vertrauen – immer wieder!
Sarah von Mamaskind.de hatte eine Blogparade zum Thema „Kindheit“ gestartet und schickte mich damit direkt zurück in die Vergangenheit. Das war eine schöne Reise, die ich in „Kindheit – ein achtsamer Rück- und Ausblick“ niederschrieb.
Im Februar…
…genoss ich den Anblick meiner zueinander-findenden Kinder mehr und mehr. Die Blogparade von Marsha von Mutter & Söhnchen kam da wie gerufen. In „Wie meine Söhne Brüder wurden“ durfte ich beschreiben, wie diese beiden Kinder nicht mehr nur nebeneinander herlebten, sondern Geschwisterliebe in ihre Gefühlswelten einzog. Es war außerdem die Geburtsstunde ihrer Blognamen! Ohne diesen Artikel und meine Gedanken zu diesen beiden so unterschiedlichen Charakteren zu diesem Zeitpunkt, würden sie vielleicht ja noch immer „Kleiner Kleiner“ und „Großer Kleiner“ heißen und nicht Bubba Ray und D-Von – wer weiß?! Marsha und ihre Blogparade jedenfalls bleiben mir deshalb noch lange damit in Erinnerung.
In „Nur eine Frage der Zeit“, den ich buchstäblich im Bett schrieb, neben meinem schlaf-nuckelnden Kind, schrieb ich Gedanken nieder, die viele von euch kennen werden: das Baby wird in den Schlaf begleitet und wegen Zahn / Schub / Phase / Pups oder einfach weil wegen isnicht, darf man dann nicht mehr aufstehen, ohne dass es wach wird, schreit, nicht weiter schläft und man keine 5 Minuten Stille am Tag hat. Oder? Ja, kennt ihr. Zumindest besagten das die Kommentare unter dem Artikel und in der Community. Wir sind viele!
Ich schrieb auch erstmalig über das Stillen, mein absolutes Herzthema und irgendwie mittlerweile auch Hobby. „Der Tag an dem ich meine Brust entdeckte“ zeigt auch, wie ich durch das Stillen und meine Kinder ein neues Körpergefühl entwickeln konnte.
Kurz darauf startete #OffTopic, die Blogger-Kaffeeklatschrunde, die mittlerweile „einmal rundum“ gegangen und somit gerade in der zweiten Runde ist. Meinen sympathischen, ehrlichen und witzigen Kaffeeklatsch-Blogger-Damen Lena, Carmen, Frau Rabe, Snowqueen, Lisa und Angie ein dickes fettes Danke für eure Teilnahme und euren klugen, witzigen und spannenden Texte!
Außerdem berichtete ich euch vom Start meiner Ausbildung als Stillberaterin. So lang ist das schon her… Wahnsinn. Und, das Schönste: ich habe mittlerweile so viele Anfragen oder Rückfragen, dass ich schon an Kolleginnen weitergeben muss.
Im März…
….wollte ich eine Blogpause machen. Es war die Geburtsstunde meiner #ZweiunterZwei Interview-Reihe, die noch heute oft aufgerufen, nachgelesen und kommentiert wird. Tatsächlich erreichen mich auch dazu immer mal wieder Mails von Müttern, die die Reihe lesen, die von anderen Eltern in der Situation lesen und sich freuen. Oder einfach Kontakte knüpfen und Menschen in ähnlichen Lebenssituationen finden wollen. Toll!
Tatsächlich war die Blogpause gedacht, um meine parallel laufende Weiterbildung ernster zu nehmen und mich auf das Lernen zu konzentrieren. Doch Bubba Ray erkrankte und litt über viele Wochen hinweg an der Influenza. Meine Erschöpfung und meine Wut über die unfaire Aufteilung schrieb ich in „Nur einen Tag in meinen Schuhen“ nieder.
Im April…
….schrieb ich zum allerersten Mal über unsere Elternschaft und darüber wie wir „Auf Erziehung verzichten“. Bubba Ray war zu diesem Zeitpunkt fast 2,5 Jahre alt. Mitten in den „Terrible Twos“, mit zusätzlicher Geschwistereifersucht und kurz nach der Influenza, die ihn in März und April fast 6 Wochen lang gequält hatten. Es war eine besonders anstrengende Zeit und ich denke, der Artikel half mir, mich noch mehr auf mich und meine Einstellung zu besinnen, ihn und seiner Selbst so zu akzeptieren, wie er nun mal ist.
Diese Phase ließ mich auch wieder tiefer in die Thematik der Hochsensibilität eintauchen und ich befasste mich noch einmal mehr mit seiner Gabe und seiner Persönlichkeit. In „Mein hochsensibles Kind“ beschrieb ich ihn und seine Welt, so gut es ging.
Und häufig in entscheidenden Entwicklungsphasen, wie es der April gewesen ist, blicke ich zurück. Ich schaue zurück auf die vergangene Zeit und auf meine wachsenden Kinder, die mit jeder Lebenswoche neue Kompetenzen erlangen, größer werden, schlauer – und auch, wie immer etwas „vorbei geht“. Mein Text „Tröste dich, es geht vorbei“ ist und bleibt der Text, bei dem ich immer wieder an den gleichen Stelle schmunzle und immer wieder an den gleichen Stellen weine. Und: er ist der beliebteste Text meines Blogs. Bis heute wurde er weit über 50.000 Mal aufgerufen, er taucht fast täglich in meiner Statistik auf, ist in der Huffington Post abgedruckt und war unter den besten 10 Finalistinnen des scoyo ELTERN! Blog Awards. Ich liebe ihn sehr und ich werde nie einen Satz darin umschreiben.
Im Mai…
….ließ ich die Hosen runter und berichtete euch in „Die schrecklichen Zwei“, wie ich an meinen eigenen Plänen gnadenlos gescheitert war. Ich fühlte mich wie vor den Kopf geschlagen, als Bubba Ray mich ziemlich deutlich wissen ließ, dass ich zu viel an ihm herum erzog, obwohl ich doch genau das nicht wollte. Ich liebte eure Reaktionen: verständnisvoll, aufbauend und vor allem wieder mit meinem klaren Motto: WIR SIND VIELE. Danke, für eure Unterstützung!
Der Wonnemonat war auch der Start in unserem Garten! Und erstmalig berichtete ich euch vom „Biovegan gärtnern mit Kindern“ – immer noch unser allergrößtes Hobby! Auch in 2017 geht es wieder häufig in den Garten und ich hoffe, ihr kommt mit.
Eine Hommage an die Tranformation, die man als Eltern durchmacht, schrieb ich in „Zwischen aufgeben und Aufgabe“ nieder, ein Text der besagt, dass sich einfach alles verändert und dass nichts davon doof sein muss. Ich widmete ihn gedanklich meiner Freundin, die über ihren eigenen Kinderwunsch sprach.
„Damals, heute und alles, was dazwischen lag“ ist ein (indirekter) Liebesbrief an den Mann an meiner Seite, der ist nämlich 2017 seit 10 Jahren der Gleiche. Und ich vermute, er wird es auch bleiben. So der Plan. Der Text jedenfalls sollte ihn nicht zum Gehen veranlassen 😉
Ende Mai kam auf Twitter die Frage auf, wie man Eltern sein und trotzdem Paar bleiben kann. Wie man Kinder erzieht, sich gegenseitig aber nicht. Wie man mit Kindern lebt, ohne sich darüber zu streiten. Meine Antwort, auch die wieder voller Liebe und Respekt zu meinem wirklich großartigen Mann: „Elternschaft ohne Erziehung“
Den Zeitpunkt für diese Texte übrigens finde ich mehr als passend. Es ist unser Jubiläums-Monat, nämlich. Hachz. Du bist schon ’n ganz cooler Typ.
Ein Ausflug in die Realität, ohne den schützenden Kokon der eigenen Filterbubble, also quasi das umgekehrte Prinzip, ist möglich. Und manchmal tut das weh. Erzähle ich auch in „Filterbubble vs. Realität“.
Im Juni…
…startete mein heißgeliebter #GrünDonnerstag und woooow! Der läuft schon ein halbes Jahr! Wöchentliche tolle Aktionen, Buchvorstellungen, Verlosungen, Produktvorstellungen oder Artikel zum Thema Green Parenting, nachhaltiges, ökologisches Leben und Ernährung – hach. Ich mag das. Ihr auch, auch wenn die Aktion sicher noch erfolgreicher sein könnte. Aber was ist schon erfolgreich? Wenn nur wenige von euch einen Artikel genommen und daraufhin etwas umgestellt haben, dann haben wir alle schon gewonnen!
Achtung! Der einzige Artikel mit offensiver Clickbaiting-Überschrift ging im Juni online: „Die 100 besten Tipps für Baby’s Schlaf und wieso sie nicht funktionieren“. Sagt eigentlich alles aus, oder? 😉
Im Juni fasste ich außerdem (endlich) meine Notizen vom Interview mit Dagmar Neubronner auf dem Hochsensibilitätskongress 2016 zusammen: „Hochsensible Kinder – das Interview mit Dagmar Neubronner“. Noch heute gelangen viele Leser/-innen über die Google Suche mit den Keywords zu diesem Artikel und das macht mich sehr glücklich. Für mich waren ihre Worte nämlich bahnbrechend. Ohne ihre Erkenntnisse und Überlegungen wäre ich heute nicht die Mutter, die ich bin. Und das meine ich wirklich völlig ernst. Frau Neubronner: ich bin Ihnen etwas schuldig!
Außerdem gab es eine Fortsetzung zu „Filterbubble vs. Realität“, indem ich klar stellte, dass Schreien nicht gleichbedeutend ist mit „Schreien Lassen“ und dass ich nicht per se gegen Mütter und Väter bin, die ihre Kinder im Kinderwagen schieben und ihnen einen Schnuller anbieten. „Schreien ist nicht gleich Schreien Lassen! Richtigstellung und Schnuller-Gebrauchsanweisung“
Ich schrieb außerdem über meine Lieblingskinder und wieso ich keine meistens immer hin und wieder ein Lieblingskind habe und das auch irgendwie normal finde: „Die Lieblingskind-Lüge“
Im Juli…
…sind wir umgezogen, dementsprechend still war es hier. Nur fünf Artikel im ganzen Monat… Ich hätte definitiv mehr gebraucht.
Tatsächlich schrieb ich aber über meinen wunderbaren D-Von, eine Seele von Kind, eine Bereicherung für mein Leben, ein wunderbarer Mensch – ach… so viel Liebe! „Mein normal sensibles Kind“ erreichte viele von euch, die eine ähnliche Kombination Zuhause haben. Übrigens: D-Von hat im Juli Geburtstag. Der Artikel ist also auch eine Zusammenfassung seines ersten Lebensjahres.
In „Entspann‘ dich doch mal, Mama“ beschreibe ich, wieso Entspannung nicht immer automatisch zu einem entspannteren Kind führt und wieso das Eine und das Andere gar nicht mal zwangsläufig was miteinander zu tun haben. Und wie sehr es mich ärgert, den Eltern die Schuld an der „Unentspanntheit ihrer Kinder“ in die Schuhe zu schieben! Gerade aktuell kursiert wieder ein Artikel, der an dieser Stelle leider unverlinkt bleibt (aus Gründen…), was zeigt, dass dieses Thema leider weiterhin topaktuell ist und Eltern viel zu oft zu Unrecht eine falsche Herangehensweise oder Erziehung unterstellt wird! Die liebe Jil von Von Herzen und Bunt hat dazu übrigens einen sehr prägnanten und wahren Artikel geschrieben. Bitte HIER entlang.
Die wirklich wunderschöne Blogparade meiner lieben Dani von Glucke und so veranlasste mich im Juli außerdem zu meinem Text „Bin ich schön?“ und sie wiederum zur Erstellung eines eBooks, das alle eingereichten Artikel der Blogparade enthält. Dani, das war eine tolle Idee! Wunderschön! Ihr könnt es euch noch immer herunterladen und das empfehle ich euch auch 🙂
Über die Selbstbestimmung meiner Kinder und meiner eigenen, gefühlten Fremdbestimmung ging es erstmalig in „Dein Nein, Mein Nein und wer ist hier eigentlich selbstbestimmt?“ Übrigens mit einem sehr lesenswerten und ausführlichen Kommentar von Snowqueen vom Wunschkind-Blog, der mich gut eingenordet und mal wieder zurück auf Spur gebracht hat. Danke dafür <3
Im August…
….rantete ich zuerst über den Mythos der Vereinbarkeit und beklagte: „Einer fehlt immer“. Tja, was soll ich sagen…. das ist noch immer aktuell.
Witzig fand ich gestern, als ich die Artikel zusammensuchte, dass ich der Meinung war, dass wir „Den Dreh raus“ eigentlich schon viel früher hatten (gebe zu: der Satzbau ist gewöhnungsbedürftig. Überlest es einfach!). Doch: dem war nicht so. Nein, nach über einem Jahr nach der Geburt von D-Von empfand ich unser Familienleben also als stimmig. Puh… Das überrascht mich, dass es doch so lang dauerte. Aber vielleicht tröstet das ja auch jeden, der gerade zwischen zwei Kindern absäuft und sich fragt, wann der Stress endlich weniger wird.
Im September….
….hatte sich das mit dem Dreh dann auch schon wieder erledigt. In „Lebenszeit“ legte ich mein Herz auf den Tisch. Ich schrieb über meine Hochsensibilität, über Bubbas Hochsensibilität und darüber, wie schwer wir uns unseren Alltag manchmal selbst machen. Und wie sehr trotzdem alles an ihm und seinem Bruder, das Beste ich, was ich jemals in meinem Leben erlebt habe. Der Text steht ganz oben auf meiner persönlichen Lieblings-Text-Liste. Sehr viel Wahrheit.
Platz 3 der „Top Ten beliebtesten Beiträge des Blogs“ belegte für einige Wochen – ja, tatsächlich! – dieses gute Stück „Erziehung ist Gewalt – ein kritischer Blick auf eine selbst nicht gewaltfreie Aussage“. Hier forderte ich mehr Verständnis für alle Seiten und weniger Gräben zwischen Eltern unterschiedlicher „Erziehungsansichten“. Ob es geklappt hat, weiß ich nicht. Aber ich habe Feedback von vielen bekommen, denen die Pauschalisierung genauso verletzend vorkam, wie mir.
Außerdem konnte ich im September mal kurz noch weniger schlafen, als eh schon: „Ich kann nicht schlafen!“ Bubba Ray’s erster Übernachtungsausflug zu seinen Großeltern. Absolut selbst bestimmt, absolut selbst entschieden. Absolut tränenreich für mich.
Im Oktober….
…..durfte ich als Erstes zum Attachment Parenting Kongress reisen und dort viele wunderbare Menschen treffen. Außerdem besuchte ich unglaublich interessante Vorträge und hörte tolle Referenten. Das – für mich – Highlight des Kongresses war der Vortrag von Dr. Joachim Bensel über den „Ersten Weltenwechsel“ und wie eine erfolgreiche Kita-Eingewöhnung aussehen sollte.
Ende des Monats fuhr ich zudem nach Köln auf den 3. Kölner GeburtsTag und lernte dort Kira von HappyBabysBindung kennen. Ein sehr interessanter Fachtag mit einem unglaublich guten Vortrag von Renate Egelkraut, über die Wahl des Geburtsortes, den ich sicher bald zusammenfassen werde.
Oft wurde ich in dieser Zeit gefragt, wie bei uns eigentlich alles immer so Friede-Freude-Ei-Ersatz-Kuchen sein könne. Wieso das vielleicht so wirkt, es aber sicher nicht perfekt ist, habe ich in meinem Beitrag über „Mein perfektes Leben“ beschrieben.
Im Fernsehen wurde das „Erziehungsexperiment“ gezeigt. Ein Projekt, bei dem Frida von 2kindchaos und Mama Mia Sommer mitwirkten, die ich beide sehr schätze und deren Blogs ich wirklich gern lese. Ich, die Fernsehen echt nicht mag, schaute mir also die Sendung an – und war entsetzt. Nicht über die beiden, by the way. Die waren toll und ihre Einspieler klug und sympathisch. Warum der Rest für mich schlimm war, lest ihr hier: „Annabell’s Sicht: warum das RTL-Erziehungsexperiment sämtliche Grenzen überschritt“. Platz 4 auf den Top Ten, übrigens.
Im November…
….war endlich die Zeit für meine Ausbildung zur FamilySteps Kursleiterin gekommen, die ich hier in 3 Teilen zusammen fasste:
FamilySteps – nie wieder… , FamilySteps: alle Infos für Interessierte und FamilySteps – wie geht es nach der Ausbildung weiter?
Es war wunderbar und großartig und hat mich völlig erfüllt. Ich freue mich riesig auf diese Herausforderung! Und auch hier möchte ich noch einmal Bianca und Nadine danken, für diese großartige Chance und diese wahnsinnig tolle, lehrreiche, prall gefüllte Ausbildung, in der so viel Liebe und Wertschätzung für Kinder, Familien und die eigenen Kursleiter steckt. Danke! Ihr seid wundervoll und ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit in 2017!
Kurz nach meiner Rückkehr aus Kaltenkirchen machte Pampers mit einem Artikel darüber, wie man seine Kinder nun eigentlich richtig bestrafen könne, Furore. Es war echt überall Thema, auch hier. Nur ohne Verlinkung, ohne Erwähnung und ganz sicher ohne positives Marketing. „Alles richtig machen für Dummies“ hat mir richtig, richtig gut getan.
Genau wie: „Vulkan in mir“, der Text über die eigene Wut, über Verständnis, Selbstfürsorge und Achtsamkeit. Vor allem aber über Wut. Viel, viel Wut. Ohne Fingerzeig, aber: Wut. Platz 5 belegt dieser Text, von dem sich die wunderbare und treue (!) Mo Zart von 2kindchaos noch einen alternativen Ausgang wünscht. Ich arbeite dran und widme ihn dir <3
Und dieser hier, der ist tatsächlich Platz 3 geworden, obwohl er noch nicht alt ist: „Warum Abstillen nichts mit Erziehung zu tun hat“. Meine alternative Antwort an eine stillende Mutter, die Jesper Juul um Rat zum Abstillen gebeten hatte, ging durch so einige Kanäle und – was mich besonders freut – erreichte auch die Fragestellerin! Die wiederum hatte mir in einem Kommentar erzählt, dass die ganze Sache bereits ein Jahr her sei und sie noch immer stillen würde und es – ohne s natürlich gelesen haben zu können – instinktiv genau so gemacht hatte, wie in meinem Brief geschrieben. Hut ab vor so viel Kompetenz und Bauchgefühl einer Mutter! Meinen besonderen Dank möchte ich an Frau Uiuiui richten, die mich überhaupt erst auf die Idee brachte, einen solchen Text zu schreiben. Danke für den Schubser und die Erinnerung, dass leeres Gemotze auf den eigenen Kanälen verhallt, Content auf dem Blog aber bleibt.
Im Dezember…
…startete meine Interviewreihe von und mit #HochsensiblenMüttern. Bereits 4 Interviews sind online gegangen und ich liebe sie alle. In den nächsten Wochen wird es einen zweiten Teil geben, mit ganz neuen Fragen, die uns allen hoffentlich weitere Erkenntnisse geben werden. Ich bin gespannt, in welche Richtung mich dieses Projekt noch tragen wird. Es ist mir bereits jetzt sehr ans Herz gewachsen.
In „Sekunden zum Jahr“ geht es – mal wieder – um das Loslassen. Bubba Ray ist unfassbare 3 Jahre alt geworden und was das alles so mit sich brachte, wie ich mich von seinem Lebensjahr – und letztendlich auch von 2016 – verabschiedete, habe ich dort zu (virtuellem) Papier gebracht.
Ganz besonders am Herzen liegt mir dieser Text: „Trau dir zu, Experte zu sein!“ Für mich selbst war genau dieser Schritt, nämlich der einzig wahre Experte für meine Kinder zu sein, sehr entscheidend in diesem Jahr. Mir hallen Vorwürfe und Anfeindungen lange nach und selbst wenn sie keine Hand und keinen Fuß haben, bewirken sie etwas in mir. Das liegt nicht zuletzt daran, dass ich mich sehr schlecht abgrenzen kann. Oft habe ich tagelang damit zu tun und werde im Aufarbeitungsprozess, in dem ich dann zum Beispiel mit meinem Mann spreche, oft gefragt, wieso ich das eigentlich nicht einfach überhören kann. Ich lerne gerade Schritt für Schritt, mich abzugrenzen. Eine heilsame Fähigkeit, die mir hilft, dem Gequatsche von außen nicht mehr Wert beizumessen, als dringend nötig. Und in meinem Text appelliere ich an euch alle da draußen, ganz allein auf euch und eure Gefühle zu hören. Ihr seid Experten für eure Kinder!
Tschüß 2016 – Willkommen 2017!
Platz 1 belegt also „Tröste dich, es geht vorbei“, ein Text über achtsame Elternschaft, das Loslassen und sehr viele Liebe für die eigenen Kinder. Platz 2 ist eine „Ode an das Familienbett“, für ein bedürfnisorientiertes Miteinander und das sich-Loseisen von gutgemeinten Ratschlägen. Und Platz 3 meine Hommage an langzeitstillende Frauen mit der Bitte, ihre Grenzen und Bedürfnisse zu wahren, ohne aus dem Thema Stillen eine Erziehungsthematik zu machen.
Ganz guter Schnitt, für die meist gelesenen Artikel – oder?
Zumindest gibt es eine Richtung vor, die Richtung meines Blogs. Die Themen, die über allem stehen. Die, die bereichern und etwas verändern sollen. Bedürfnisorientierung, Attachment Parenting, Verzicht auf Erziehung. Ichbin stolz, dass genau das bei euch angekommen ist! Für meine Familie, für meine Seele und für meinen Blog war 2016 wichtig und schön und ich schließe dankbar ab.
Abseits der Inspirationen, die ich für Blogartikel genutzt habe, möchte ich aber noch ein paar weitere, dankbare Worte an besondere Menschen richten. Zum Beispiel an Doro, die in diesem Jahre dreimal meine Gästin war, zu der ich einen wunderbar respektvollen und engen Kontakt pflege und die ganz bestimmt auch 2017 wieder bei mir schreiben wird. Liebe Doro, deine Besuche hier bedeuten mir viel!
Auch meinen Gastautorinnen/-en, sowohl für alle meine Interviewreihen als auch für separate Artikel, danke ich sehr. Ich fand eure Auftritte hier so bereichernd und schön und hoffe, einige dieses Jahr wieder hier und vielleicht auch endlich mal in Echt treffen zu dürfen! Die #RabenmütterErzählen – Bühne bedeutet mir weiterhin sehr viel und wird auch dieses Jahr wieder reich bestückt werden.
Besonders bereichernde Gespräche oder „Dates“ hatte ich in diesem Jahr ganz besonders mit Mo von 2kindchaos, Julia aus der Guten Kinderstube, Jil von Von Herzen und Bunt und Christine aus der ehemaligen Villa Schaukelpferd, jetzt Pusteblumen für Mama. Ein Blog, bei dem ich mich gleich Zuhause fühlte und es auch immer wieder tue – nicht zuletzt aufgrund der vielen Parallelen – war der der Frühlingskindermama. Und sehr warm und irgendwie gleich nachbarschaftlich sind immer wieder die Gespräche mit der zauberhaften Leen von Aufbruch zum Umdenken. Ich hoffe, ihr alle bleibt mir erhalten! <3
Und – last but not least! – muss ich mich echt mal in aller Ausführlichkeit bei der grandiosen Wheelymum bedanken, die mich und meine Texte in diesem Jahr so oft verlinkt hat, wie kein Zweiter. Danke, du treue Leserin <3 Das ehrt mich sehr!
Was wird wohl 2017 bringen?
Dieser Artikel soll zeigen: 2016, das war ich nicht alleine. Das waren auch meine Texte nicht. Sie waren immer ein Teil von mir und oft eine Inspiration von außen. Für mich ist das ein gutes Fazit für ein vergangenes Jahr. Und was wird 2017 wohl bringen?
Ich habe es mich in den letzten Tagen oft gefragt und soll ich euch was sagen: Keine Ziele. Kein Wachstum. Kein „Vorankommen“. Kein „Mehr“. All das strebe ich gerade nicht an. Wenn es noch einmal genau so wird wie in 2016, dann wäre das bestialisch toll. Und ich wäre glücklich, dankbar und völlig erfüllt. Für 2017 nehme ich mir also im Moment erst einmal nur vor, keinen von euch zu verlieren, zu langweilen oder zu vergraulen. Es wäre schön, wenn wir uns alle auch in 2017 noch einmal genau so gegenseitig bereichern würden.
Ich freue mich jetzt vor allem am meisten auf meinen Garten, denn bald geht es wieder los. Es ist die Rubrik, die mehr Gewicht bekommen wird.
Und was hier sonst noch so passiert? Bubba Ray wird mal versuchen in den Kindergarten zu gehen. D-Von wird schon 2 Jahre alt. Ich muss meine Freiberufliche Tätigkeit voran treiben und mich über Wasser halten. Ich werde wieder viel lernen, viel mitnehmen, viel weiter geben. In mir schlummern viele Ideen und Projekte, auf die ich mich wahnsinnig freue, von denen ich aber noch keins verrate. Es lohnt sich also immer mal wieder, hier vorbei zu gucken 🙂
Und in der restlichen Zeit – da werde ich einfach genießen.
An den Köpfen meiner Kinder schnuppern, sie durch den Garten oder die Wohnung toben sehen, ihr Lachen sehen, ihr Weinen trösten und ganz viel im Moment sein. Ich freue mich auf dieses 2017 und auf 365 Tage die Chance, einfach alles rausholen zu können.
Ich wünsche euch alles Gute für euer Jahr und hoffe, euch noch lange hier lesen, sehen und begrüßen zu können!
Alles Liebe!
4 Antworten
Danke für deinen tollen Blog – er ist immer wieder eine Inspiration und eine Kraftquelle für mich. Weiter so!
Ich danke Dir für den inspirierenden Austausch und freue mich auf neue emotionale Beiträge aus eurem Leben!
Ganz liebe Grüße!
Liebe Kathrin
Ein so toller Überblick! In jeder Faser deiner Texte spürt man Liebe und Achtung und ich empfinde eigentlich fast jeden als Bereicherung.
Ich freue mich schon auf deine Texte in 2017.
Voll schön. Und voll lang! <3
Da merkt man erstmal, was man selbst gemacht hat und vor allem, wie die Filterbubble einen beeinflusst. 🙂
LIebe Grüße
Sarah