Lisa <3 Wer ihren Blog Geborgen und Geliebt noch nicht kennt, erhält hier und heute nicht nur eine Leseempfehlung, sondern von mir auch die dringende Bitte, dort einmal vorbeizusehen. Der Titel des Blogs beschreibt, worum es geht: um geborgenes, geliebtes Großwerden sehr kleiner Menschen.
Und kennengelernt haben wir uns, wie sie auch gleich beschreibt, tatsächlich hauptsächlich durch meinen Aufruf nach Interviewpartnern. Dass ihre Kinder so nah hintereinander geboren wurden, war mir bis dato nicht bewusst. Und ich war erschrocken – es ist nur knapp ein Jahr, das die beiden trennt und dann auch noch absolut gewollt. Warum und wieso Lisa denkt, dass es absolut keinen Unterschied macht, in welchem Abstand Kinder geboren werden, lest ihr in ihrem Gastbeitrag.
Vorhang auf für Lisa’s Worte zu #ZweiunterZwei
Über Twitter hatte die liebe Kathrin von ÖkoHippieRabenmütter nach Müttern mit zwei Kindern unter zwei Jahren gefragt.
Ich habe mich sofort ‚gemeldet‘ , schließlich sind meine ja nur dreizehn Monate auseinander.
Twitter. Wer hat denn hier 2 Kids im Abstand von weniger als 2 Jahren und Lust auf ein Interview? #followerpower
— Kathrin ÖkoHippie (@OekoHippie) 11. Februar 2016
@geborgengeliebt D R E I Z E H N Monate????? ??????? — Kathrin ÖkoHippie (@OekoHippie) 11. Februar 2016
Für viele klingt es erschreckend : Dreizehn Monate. Ein Jahr und ein Monat.
Ja, es ist schnell – ja , es war genau SO gewollt.
Als ich mit meiner ersten Tochter schwanger war, wusste ich, dass ich gerne zwei Kinder möchte – mit kurzem Abstand.
Ich habe viel mit meinem Mann geredet und dann war es entschieden – zwei Kinder, kurzer Abstand.
Nachdem ich meine Tochter unfreiwillig abstillte, bekam ich einen Zyklus – bei dem blieb es dann auch, ich war kurz darauf wieder schwanger.
Ich bekam von jedem Seitenhiebe – wie ‚dumm‘ es doch ist, gleich ‚hinterher zu setzen‘ und dass ein Kind doch reiche. Aber durfte jemand anderes die Familienplanung von meinem Mann und mir bestimmen und darüber werten?
Oft durfte ich mir dann auch noch anhören, dass das zweite Kind immer ein Schreikind wird – was brachte denen dieser Satz? War es Schadenfreude, wenn es so gekommen wäre? Wir reden hier von einem echten Menschen und keiner Puppe, die ich verkaufen kann, wenn sie mir nicht gefällt. Haben die mir wirklich ein Schreikind gewünscht? Wünscht man irgendjemandem so etwas?
Mir war das relativ egal, es verletzte mich, klar. Ich bin ein Mensch und auch ich habe Gefühle. Ich fing an, diese Personen zu meiden so gut es ging, schließlich wollte ich eine entspannte Schwangerschaft genießen.
Natürlich machte ich mir während der zweiten Schwangerschaft Sorgen – werde ich das schaffen mit zwei kleinen Kinder? Wird mir das zu stressig? Was ist, wenn die Große noch nicht laufen kann, wie soll ich das dann händeln?
Kurz vor dem ersten Geburtstag fing meine Tochter an zu laufen: Gut, erstes ‚Problem‘ wäre gelöst.
Auch die zweite Schwangerschaft war recht entspannt – obwohl die zweite eine Frühgeburt werden sollte und ich mich etwas schonte.
Ich trug meine Große so gut ich es konnte und auch musste, mir hat das Tragetuch unheimlich gut getan, so konnte ich sie auf dem Rücken tragen.
Kind #1 mit zur Geburt nehmen?
Je näher die Geburt rückte, desto mehr machte ich mir Gedanken darüber, wo wir unsere Große lassen sollten. Ich wollte sie ungern bei Verwandten unterbringen – aber mit zur Geburt nehmen? Irgendwie kam mir die Vorstellung komisch vor , auch wenn das viele machen, und es auch nichts traumatisierendes ist (kommt natürlich auf die Frau und die Geburtssituation an).
Nachts ging es dann los und mein Mann wollte mit der Großen Zuhause bleiben , in der Hoffnung , dass sie nochmal einschläft (tat sie nicht 😉 ).
Ich habe ambulant entbunden und war Mittags wieder Zuhause – die Große nahm ihre kleine Schwester noch gar nicht richtig wahr, hat trotzdem Rücksicht darauf genommen, dass ich zur Zeit nicht bei ihr sein konnte.
Es ist nicht automatisch schwerer
Wir hatten auch ’schwere‘ Zeiten , gerade wenn wieder ein Schub anstand und ich am Dauerstillen war.
Und ja, die Kleine hat öfter mehr Aufmerksamkeit bekommen als die Große – und das wäre sicher nicht anders gewesen, wenn die Große schon fünf gewesen wäre.
Jetzt mit 6 und 19 Monaten gleicht sich das alles gut aus – sie spielen schon etwas miteinander und lieben sich abgöttisch.
Mittlerweile machen sie nicht mehr oft gleichzeitig einen Mittagsschlaf – auch das ist manchmal anstrengend, aber das Leben ist kein Wunschkonzert und auch mit größerem Altersabstand wäre es nicht anders gewesen.
Ich bin sehr glücklich, dass meine Kinder so einen geringen Altersabstand haben und kann jeden beruhigen, der vielleicht vor so etwas ‚Angst‘ hat – es ist nicht anstrengender , jedes Kind, egal welches Alter, wird Aufmerksamkeit fordern. Mal mehr, mal weniger.
In die Zukunft schaue ich ganz gespannt – wie werden die beiden miteinander umgehen in ein paar Monaten/Jahren?
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